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Tag 1: Samstag - Das Wasserglas

  • spamsina
  • 17. März 2024
  • 1 Min. Lesezeit



Das war's dann wohl. Du hast die Beziehung beendet. Die Gefühle sind zu wenig, sagtest du. Du bist nicht bereit, so viel in die Beziehung zu investieren, wie sie bräuchte, meintest du. Du musst dich jetzt um dich kümmern, deine Vergangenheit verarbeiten, unterdrückte Gefühle hochlassen, erzähltest du. Ich hörte dir genau zu und gleichzeitig war ich völlig weggetreten. Ich bin enttäuscht. Sind nicht genau das die Momente, in denen man eigentlich in einer Beziehung zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt? Die Verabschiedung fiel uns schwer. Sie war gefüllt voller Liebe und Trauer. Wir lagen uns in den Armen, wir küssten uns, wir weinten. Wie kannst du nur gehen, wenn da offensichtlich so viel zwischen uns ist?! Und dann war er da. Der Moment, den wir beide so lange wie nur möglich hinauszögerten. Die Tür fiel hinter dir ins Schloss. Ich stand da. Alleine. Hörte noch dein Schluchzen im Treppenhaus. Ich weine lautstark. Alles in mir zieht sich zusammen und schnürt mir die Luft ab. Ich verstehe nichts und dennoch ergibt alles so viel Sinn. Für mich fühlt es sich nicht wie das Ende an. Vielleicht muss das jetzt sein, damit wir beide an uns arbeiten können. Vielleicht finden wir danach wieder zueinander und unsere Beziehung wird besser als je zuvor. Aber ein Vielleicht ist nur ein Vielleicht, und dennoch ist da dieses Bauchgefühl, das sagt "es war zu gut mit euch, als dass jetzt das Ende sein könnte". Für den Moment ist alles, was mir von dir bleibt, ein halb gefülltes Wasserglas. Ich wollte es nicht wegräumen. Ich wollte, dass es bleibt. Nein, eigentlich wollte ich, dass du bleibst.

 
 
 

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